Synonyme: Schwangerschaftsübelkeit
Epidemiologie
Übelkeit bzw. Übelkeit + Erbrechen in 74-90% bzw. 37 - 56%
1. Timester: selbstlimitierend; > 90% endet in SSW 14-15
Ätiologie
- Maternale, plazentare Hormone (hCG, Thyroxin)
- Konzentrationen von hCG und Thyroxin korrelieren mit Auftreten und Intensität
(Hohe TSH-Werte oder hohe hCG Werte führen zur Übelkeit)
—> hCG: ist TSH Agonist:
- hohe HCG Werte: Hyperthyreose und Erbrechen
- Chemorezeptortriggerzone: hCG-Rez. in der Area postrema
Fazit: Nahrungsrestriktion in 1. Tri empfohlen
Assoziierter Vorteil von vermeintlichen Nachteil (häufiges Erbrechen) :
- Geringere Energiezufuhr im 1. Tri führt zu besserer Plazentation, und höherem Geb.gew. und Plazentagewicht.
- Geringere Energiezufuhr im 2. Tri —> low birth weight
- geringere Energiezufuhr Gesamtdauer der Grav —> low birth weight, weniger Nachkommen
auch hohes Thyrosin verstärkt Plazenta-Wachstum
auch: Leptin - Hypothalamus - Appetit (peak SSW8)
-> Verminderung der Nährstoffzufuhr in der Frühgrav
*Leptit unterdrückt Hungergefühl
Therapie
- Antiemetika:
• Metoclopramid: Paspertin 10mg bis 3xtgl. bei Übelkeit
• Ondansetron: ab SSW12 Zofran
- Akupressur (P6 Nei Guan): Plantarseite Unterarm
- Ingwer
- Kortikosteroide (Prednisolon, Methylprednisolon) : 2. Line - nicht erforderlich
- Vitamin B6 = Pyridoxin :
Xonvea 10/10mg (Antihystaminikum+Vit B6): 0-0-2 —> 1-0-2 —> 1-1-2
(Cave: Engwinkelglaumkom, Magengeschwür, LongQT, Elyt-Strg., Asthma, Epilepsie)
Nuperal 10/10mg 0-0-2 —> 1-0-2 —> 1-1-2 (Cave siehe Xonvea)
- Kompressionststrümpfe
- i.v. Therapie hat keinen Effekt auf Schwangerschaftsoutcome. Kann man machen, muss man nicht.
Studien - Kindl. und Maternale Morbidität
Prognose und Folgen ausgeprägter Hyperemesis
- preterm birth < 34 SSW: OR 2.81
- Birth weight < 1500g : OR 1,43
- abruptio placentae: OR 1.15
- seltener Makrosomie: OR 0,74
- seltener IUFT: OR 0,92
Prognose Kinder nach Hyperemesis
Hirnstruktur: kleineres cortikales Volumen
Kognitive + motor. Probleme: häufiger
Angststörungen (OR 1,74)
Schlafprobleme (OR 2.94)
ADHS + autist. Spektrum: häufiger
Hodentumoer bei männl. Erwachsenen: gehäuft
Prognose Mütter nach Hyperemesis
erhöhtes Risiko f. Angststörung
erhöhtes Risiko f. Depressio
erhöhtes Karzinomrisiko; insbes. Schiddrüsenkrebs
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